Photo: Markus Ruf, www.markusruf.de
Aufgewachsen bin ich im Saarland, einer Region in Deutschland, die durch die Kohleindustrie wie kaum eine andere Kulturlandschaft über mehr als 150 Jahre geprägt wurde. Jeder, der dort aufgewachsen ist, hat ein Familienmitglied, das für diesen Industriezweig gearbeitet hat.
Zentral für meine Herangehensweise ist die Auseinandersetzung mit dem Dadaismus – insbesondere dessen Verständnis des Absurden, Zufälligen und Fragmentarischen als produktive Kräfte im künstlerischen Prozess. In meinen Arbeiten verschmelzen Collage, Malerei und Fotografie zu hybriden Bildgefügen, die sich zwischen Konstruktion und Dekonstruktion bewegen. Überlagerungen, Widersprüche und überraschende Materialdialoge sind dabei nicht Störungen, sondern integrale Bestandteile der Komposition. In jüngerer Zeit liegt mein Fokus verstärkt auf Zeichnung und Fotografie. Thematisch richtet sich mein Blick auf industrielle Landschaften, oftmals inspiriert von meiner Herkunftsregion, dem Saarland. Diese Gegend ist geprägt von einer besonderen Topografie der Erinnerung – einer „Landschaft in Schwarz“, deren Dunkelheit nicht nur auf die Kohle verweist, sondern auf die tiefen Spuren des industriellen Strukturwandels. Schwarz fungiert in meinen Arbeiten nicht allein als Farbe, sondern als Träger kollektiver und individueller Erinnerung, als visuelles Archiv von Identität und Transformation.
I grew up in Saarland, a region in Germany that has been characterised by the coal industry like no other cultural landscape for more than 150 years. Everyone who grew up there has a family member who worked in this industry. This also applies to my family.
Central to my approach is an engagement with Dadaism – especially its embrace of the absurd, the accidental, and the fragmentary as productive forces in the creative process. In my work, collage, painting, and photography merge into hybrid visual structures that move between construction and deconstruction. Overlaps, contradictions, and unexpected material dialogues are not disruptions but integral components of the composition. In recent years, I have focused increasingly on drawing and photography. Thematically, my attention is drawn to industrial landscapes, often inspired by my native Saarland. This region is marked by a particular topography of memory – a “landscape in black,” whose darkness not only recalls coal but also the deep traces left by industrial transformation. In my work, black is not merely a color, but a vessel of collective and personal memory, a visual archive of identity and change.